© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 28.04.2024 - 12:43 Uhr

DORMAGO

Gute Gründe für Neujahrsempfang im Zonser Festzelt

30.01.2023 / 7:10 Uhr — Dormago / duz

Dormagen. Nachdem der Neujahrsempfang in Präsenz wegen der Pandemie zweimal ausgefallen war, durften am Sonntag wieder Hände geschüttelt werden: Erik Lierenfeld begrüßte im vollen Festzelt der KG Rot-Weiß Feste Zons von 1966 Frauen und Männer aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - auch im Namen seiner Stellvertreterinnen und des Verwaltungsvorstandes. Bevor der Bürgermeister auf Zukunftsfragen einging, erinnerte er an einen Tag, der sich in einem Monat jährt: „Der 24. Februar ist mit dem Kriegsbeginn in der Ukraine eine Zäsur. Nicht nur für die weltpolitische Ordnung, sondern auch für uns hier in Dormagen.“ Turnhallen und eine Schule wurde in Rekordzeit zu Unterkünften für ukrainische Schutzsuchende umgebaut und Hilfsgüter gesammelt, um diese über Polen in die Ukraine zu bringen. „Das haben wir nur geschafft, weil die Solidarität und Hilfsbereitschaft in Dormagen so außergewöhnlich ist.“

Lierenfeld: „Wir wissen nicht, wie sich die Flüchtlingsbewegung entwickelt oder wie es mit den Energiepreisen weitergeht. Und auch die Pandemie ist noch nicht ganz vorbei.“ Alleine durch Corona und die Folgen des Ukraine-Krieges sei der städtische Haushalt in den vergangenen Jahren massiv belastet worden. Die Stadt kalkuliere im Zeitraum von 2020 bis 2024 mit zusätzlichen Ausgaben und Einnahmeverlusten in Höhe von rund 56 Millionen Euro aufgrund dieser Krisen. „Die finanzielle Situation der Stadt war nie angespannter als heute“, warb Dormagens Verwaltungschef für Steuererhöhungen, die bereits für die Grund- und Gewerbesteuer angekündigt wurden. Die verschiedenen Generationen sollen demnach gleichermaßen belastet werden - durch neue Schulden, moderate Steuererhöhungen und auch Einsparungen von Geldern. Sollte es der Stadt eines Tages finanziell wieder besser gehen, wären Steuersenkungen denkbar.

Bewusst sprach Lierenfeld ein weiteres „kritisches“ Thema an, er wollte aufklären über seinen neuen Dienstwagen. „Bereits Ende 2021 hat der Hauptausschuss der Stadt Dormagen einstimmig beschlossen, dass der Bürgermeister mit einem vollelektrischen Fahrzeug fahren muss. Ziel war es, Elektromobilität zu fördern und Vorbild für klimabewusstes Verhalten zu sein. Dass der neue Wagen im Leasing mit rund 1500 Euro im Monat doppelt so teuer als das bisherige Fahrzeuge sein wird, habe ich damals deutlich gemacht. Öffentliche Kritik gab es zu diesem Zeitpunkt aber nicht.“ Die Beschaffung und Auslieferung hätten über ein Jahr gedauert. „Wäre zum Zeitpunkt der Entscheidung in der Sache die heutige Situation mit Krieg und den damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen bekannt gewesen, hätten wir sicherlich eine andere Entscheidung getroffen. Man hätte die ökonomischen den ökologischen Argumenten vorgezogen.“ Lierenfeld könne die geäußerte Kritik in der Sache durchaus nachvollziehen. Wenn nun aber „Dinge gestreut werden, die nicht wahr sind, dient dies nur darum, mich zu diskreditieren.“

Geschenk der Ministerin
Die Durchführung des Empfangs in Zons hatte nachvollziehbare Gründe. Schließlich feiert die Zollfeste in diesem Jahr das 650-jährige Bestehen mit einer Fülle von Veranstaltungen. „Zons wurde nie eingenommen - bis zur kommunalen Neugliederung im Jahre 1975“, brachte Lierenfeld die Gäste zum Schmunzeln. Ina Scharrenbach hatte anlässlich des Jubiläums ein sechsstelliges Geschenk dabei: „Die Idee, den Rheinturm wieder zugänglich für die Öffentlichkeit zu machen, hat uns überzeugt“, sagte die NRW-Heimatministerin und überreichte die schriftliche Zusage für die 80-prozentige Finanzierung des Projekts, exakt 102.400 Euro. Originell fand Scharrenbach den musikalischen Gruß durch die Zonser Band „De MusikBocks“: „Ich bin noch nie mit einem Lied vom Zonser Schweinehirt begrüßt worden.“

Ganz persönlich wurde der Bürgermeister auch: Er schritt von der Bühne und suchte die Personen auf, denen er stellvertretend für viele andere ganz besonderen Dank sagte für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement: Claudia Manousek, Peter Norff, Daniela Soldin, Michael Schwinge, Peter Preuß, Wolfgang Göddertz und Jobst Wierich. Und er regte an, die im Zelt ausgelegten Karten zu versenden. Auf den Karten steht „Wollte nur mal hallo sagen“ und „Ich habe an dich gedacht“ - „Viele Grüße vom Neujahrsempfang der Stadt Dormagen!“

 

Fotoquelle: Dormago / duz

Pressefotos
Erik Lierenfeld bei seiner Rede im Zonser Festzelt
Erik Lierenfeld bei seiner Rede im Zonser Festzelt
Ina Scharrenbach überreicht Erik Lierenfeld die Förderzusage
Ina Scharrenbach überreicht Erik Lierenfeld die Förderzusage
Nutzten die Fotobox für spaßige Bilder: Thomas Schmitt, Martin Brans und Wilfried Müller
Nutzten die Fotobox für spaßige Bilder: Thomas Schmitt, Martin Brans und Wilfried Müller